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Was für ein unglaublicher Anblick. So oder ähnlich waren meine ersten Gedanken, als ich den 737 m hohen Vulkankegel zum ersten Mal vor mir stehen sah. Doch auch bei einem späteren Besuch am Mount Popa empfand ich den Blick zum Popa Taung Kalat als nicht weniger spektakulär. Ich kann mir vorstellen, dass es dir ganz ähnlich ergehen wird, wenn du den markanten Felsen und das darauf befindliche Kloster zum ersten Mal erblickst. Was für eine mühevolle Arbeit muss es wohl gewesen sein, die ganzen Materialien für das Kloster auf den Berg zu schaffen. Dabei verwechseln viele Besucher den inmitten der flachen Landschaft stehenden Vulkankegel – Popa Taung Kalat immer noch mit dem in Richtung Osten liegenden Mount Popa. Mir erging es bei meinem ersten Besuch ganz ähnlich – doch das ist schon länger her.
Anreise zum Mount Popa
Am besten eignet sich ein Besuch des Mount Popa als Tagesausflug vom rund 50 km entfernen Bagan aus. Ein Mietwagen inklusive Fahrer kostet für die gesamte Tour ca. 50 Dollar. Mit einem Pickup oder Sammeltaxi vom Busbahnhof in Nyaung U ist es natürlich günstiger, aber dann bist du auch nicht so flexibel wie mit dem Mietwagen. Die Fahrt dauert ca. 90 Minuten und führt von Bagan (Nyaung U) über eine gut ausgebaute Straße direkt bis zum Pilgerdorf am Popa Taung Kalat. Unterwegs eröffnet sich ein grandioser Blick über die von Palmyrapalmen gesäumte Landschaft. Entlang der Straße kannst du bei einem Zwischenstopp den Bauern bei der Gewinnung und Herstellung von Palmzucker oder Palmwein aus dem klebrigen Saft der Palmenkerne zusehen.
Wenn du mit dem Mietwagen zum Mount Popa unterwegs bist, lohnt sich auch ein kurzer Zwischenstopp in der luxuriös gestalteten Anlage des Popa Mountain Resort. Direkt vor dem Resort gibt es einen Parkplatz, von dem du problemlos am Pool vorbei bis zur kleinen Aussichtsplattform gehen kannst. Bei meinem letzten Besuch im Februar 2016 hat sich jedenfalls keiner der Angestellten darüber gewundert, als ich einfach mitten durch das Resort spaziert bin.
Von der am Ende des Resorts gelegenen Plattform hast du bei klarer Sicht einen spektakulären Ausblick auf den aus der flachen Ebene herausragenden Vulkankegel des Popa Taung Kalat. Bei meinem Besuch im Februar war die Sicht leider nicht so gut. Trotzdem hatte sich der Zwischenstopp, auch Dank der tollen Aussicht auf den Vulkankegel und der entspannten Atmosphäre im Resort, gelohnt.
Vom Popa Mountain Resort aus führt die Straße weiter in Richtung Südwesten bis zum Pilgerdorf am Popa Taung Kalat. Der markante Vulkankegel sieht auf manchen Fotos so aus, als hätte ihn jemand wie einen Pfeiler mitten in die flache Ebene gesteckt.
Schon von der Ferne aus kannst du die 777 Stufen des überdachten Seitenaufgangs (Zaungdan) erkennen. Während oder kurz nach Ende der Regenzeit ist der Anblick des dann dicht bewachsenen Vulkankegels besonders schön.
Das Buddhistische Kloster auf dem Popa Taung Kalat ist eines der bedeutendsten Pilgerorte für buddhistische Mönche, Nonnen und Gläubige. Die meisten Stupas in der Tuyin Taung Pagode wurden auf Initiative des 1994 verstorbenen Mönchs U Pyi Sone auf dem Berg errichtet. An Sehenswürdigkeiten gibt es im Kloster nicht so viel zu sehen. Dafür entschädigt der grandiose Ausblick für einen durchaus möglichen Tritt in den Kot der zahlreichen umherspringenden Affen.
Pilgerdorf am Popa Taung Kalat
Von der relativ steilen Straße bis zum Vulkankegel hat man eine guten Blick auf die Umgebung und auf das zu Fuß des Vulkankegels gelegene Pilgerdorf. Wer so wie ich schon einmal 2008 hier war, wird die Umgebung jedoch kaum wiederkennen. Inzwischen säumen zahlreiche neugebaute Häuser und Verkaufsstände den Weg ins Pilgerdorf.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch im Pilgerdorf viele neue Geschäfte und Restaurants entlang der einzigen Straße wiederfinden. Der Verkehr ist dabei teilweise chaotisch, aber auch spannend zu beobachten. Besonders an den beiden Festtagen ist hier ordentlich was los. Das wichtigste Nat-Fest zu Ehren der 37 Mahagiri Nat Geister findet jedes Jahr zum Vollmond im (Nov/Dez) statt. Aber auch schon im September wird zu Ehren des Magiers Bo Min Gang ein Fest veranstaltet. Dem Magier wurden zu Lebzeiten übernatürliche Kräfte nachgesagt. Wie die Legende berichtet, ist er auch nicht gestorben, sondern hat sich einfach in Luft aufgelöst. Nun ja, das ist so eine Sache für sich mit der Zauberei – der eine kann es halt und der andere eben nicht.
Die Umgebung des Mount Popa ist, trotz der ganzen Geschäftigkeit im Pilgerdorf, nach wie vor mysteriös. Denn nicht umsonst wird der Berg auch als die Heimat des Nat Kultes in Myanmar bezeichnet. Weitere Infos dazu findest du im folgenden Infokasten.
Aufgang zum Popa Taung Kalat
Der Haupteingang zum überdachten Aufgang (Tzaudang) befindet sich direkt an der das Pilgerdorf durchziehenden Straße und wird von zwei großen weißen Elefanten bewacht. Der steile Aufstieg zum Kloster ist kostenlos und täglich von 7 – 22 Uhr möglich. Eine kleine Spende wird natürlich immer gerne gesehen. Schon am Eingang warten die ersten Verkäuferinnen, um ihre Blumen oder den berühmten Pope-Stein (eingeschlossen in Lava) an den Touristen oder die Touristin zu bringen.
Die sich rings um den Eingang tummelnden Makaken-Affen geben auf jeden Fall einen guten Eindruck vom bevorstehenden Aufstieg zum Kloster. Gegenüber dem Haupteingang befinden sich, bewacht von zwei imposanten Tigern, Figuren des Schreins mit der Popa Medaw und den anderen 37 offiziellen Nats. Leider habe ich vergessen, den Schrein zu fotografieren. Ein guter Grund, um noch einmal hinzufahren.
Der überdachte Aufstieg zum Kloster dauert je nach Kondition etwa 30 Minuten und muss nach einem Drittel des Weges Barfuß gegangen werden. Bei meinem ersten Besuch 2008 war ich nicht wirklich auf die kleinen Diebe und Scheißer vorbereitet, die sich rings um die Treppen tummelten. Ich empfehle dir auf alle Fälle, deine Bananen nicht schon während des Aufstiegs zu essen und zum Auf- bzw. Abstieg ein feuchtes Reinigungstuch für die Füße mitzunehmen.
Entstehung von Mount Popa
Es müssen unglaubliche Kräfte am Werk gewesen sein, die bei der Entstehung des Mount Popa geholfen haben. Laut Wikipedia soll es im Jahre 442 v. Chr. ein gewaltiges Erdbeben in der Region gegeben haben, bei dem sich anschließend die Vulkanmasse etwa 1000 Meter über der Ebene aufgetürmt hat. Die fruchtbare Vulkanerde sorgte dann dafür, dass sich um den Berg herum eine vielfältige Flora mit zahlreichen Blumenarten ansiedelte. Daher kommt auch der Name „Popa“, der im Sanskrit so viel wie Blume bedeutet. Vom Buddhistischen Kloster (Turin Taung) bekommst du nach deinem erfolgreichen Aufstieg einen fantastischen Blick in Richtung des erloschenen Vulkankegels – Mount Popa.
Auch der frechste „Dieb“ braucht ab und zu seine gewerkschaftlich verordnete Ruhepause.
Der Ausblick vom Kloster in den Nationalpark belohnt auf jeden Fall für die Strapazen des steilen Aufstiegs. Wenn du noch etwas Zeit übrig hast, dann lohnt sich auch eine mehrstündige Wanderung im angenehm kühlen Bergklima des Mount Popa. Idealer Startpunkt der Tour ist das auf halber Höhe am Mount Popa gelegene Mountain Popa Resort.
Du möchtest ebenfalls den Mount Popa besuchen?
Dann kommen hier die wichtigsten Infos noch eimal kompakt:
- Anreise von Bagan mit Mietwagen oder Pickup
- Fahrtdauer ca. 90 Minuten
- Öffnungszeiten des Klosters von 7 – 22 Uhr
- Reinigungstücher mitnehmen
Warst du schon auf dem Popa Taung Kalat und hast dich auf dem Weg nach oben mit den Affen „angefreundet“? Oder möchtest du unbedingt noch hin? Dann schreib mir einfach deine Erlebnisse oder Fragen als Kommentar unter den Artikel. Ich freue mich von dir zu lesen.
Hallo René.
Wow der Mount Popa sieht ja spektakulär aus. Immer wieder faszinierend, was die Natur alles schafft und welche Naturschönheiten dadurch entstehen können.
Da habe ich mich auch gleich gefragt, wie wohl der Bau des Klosters vor sich gegangen ist. Echt erstaunlich, an welchen Orten man Bauwerke errichten kann – wenn man will. Ich glaube für mich wäre der Aufstieg ohne Baumaterialien schon eine Herausforderung.
Super Bericht für einen herrlichen Tagesausflug!
Viele Grüße
Dori
Dankeschön für den Kommentar Dori.
Haha – jetzt hast du die beiden auch durcheinander gebracht. 😉 Der spektakuläre Vulkankegel, den du meinst, ist nicht der Mount Popa, sondern der Popa Taung Kalat. Aber so oder so lohnt sich der Tagesausflug auf jeden Fall.
Grüße René
Ha ok ^^ Dann muss ich wohl wirklich hin, damit ich mir den Unterschied merke :)
Habe den Aufstieg trotz meines Alters von 80 Jahren ganz lässig geschafft. Dies zur Ermutigung für Nachfolger. Bergschuhe oder Stoecke braucht man nicht. Unbedingt machen.