Ich habe 6 Reiseblogger nach ihren schönsten Erinnerungen und Erlebnissen in Myanmar gefragt:
- Was war dein absolutes Highlight in Myanmar?
- Was hat dich dort besonders fasziniert?
- Warum möchtest du unbedingt noch einmal hin?
- Hat dich dort etwas zutiefst berührt, das du nie wieder vergessen wirst?
- Hattest du eine besondere Begegnung mit Tieren, Menschen oder der Natur?
- Hast du eine brenzlige Situation erlebt, die dich gestärkt hat?
- Hattest du vielleicht auch nur einen perfekten Tag an einem perfekten Ort?
Hier findest du ihre Antworten. Mach es dir bequem und sei gespannt!
Stefanie – a daily travel mate
Mein persönliches Highlight in Myanmar war definitiv die Stadt Mandalay bzw. ihre Einwohner. Natürlich haben mich auch die weite Tempelebene von Bagan und der Besuch des Inle-See beeindruckt. Mandalay war die erste Station meiner Myanmar-Reise.
Da ich im Juni dort war, waren kaum andere Touristen anzutreffen und auch die Einheimischen machten eher den Eindruck, als würden nicht allzu viele Reisende ihre Stadt besuchen. Beim ersten Spaziergang durch die Stadt kamen wir gerade zum Schulschluss an einer Schule vorbei. Das bunte Treiben der Kinderschar, die aus der Schule strömten, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Doch ganz schnell drehten die Kids den Spieß um und wir waren die eigentliche Attraktion an diesem Nachmittag. Die wenigsten Kinder hatten Berührungsängste und schenkten uns ein freudiges Lächeln.
Dasselbe passierte uns, als wir die berühmte U-Bein-Bridge entlang schlenderten. Zu hunderten entließen Busse ältere Schulkinder, die von unserem Anblick ganz entzückt waren. Ein wirklich mutiger Junge erprobte sein Englisch an uns. Zwar verstanden wir fast nichts, aber egal.
Alles in allem sind die Einwohner Myanmars auf eine freundliche Art offen und neugierig. Berührungsängste haben die wenigsten. In kaum einem anderen Land empfand ich es als so einfach, hier und da mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Die Einwohner Myanmars sind der eigentliche Grund, warum jeder Reisende das Land einmal besuchen sollte.
Mandy – Go Girl! Run!
Für meine erste Reise nach Südostasien habe ich mich ganz bewusst dafür entschieden, als erstes Myanmar zu bereisen. Das Land faszinierte mich schon lange und da es sich nun mehr und mehr der Welt öffnet, wollte ich die Chance nutzen, es kennenzulernen. Bis heute bereue ich diese Entscheidung nicht, denn nur so konnte ich das Land absolut vergleichsfrei und unvoreingenommen bereisen. Myanmar begeistert mich bis heute, wenn ich nur an das Land denke, zaubert es mir ein Lächeln auf die Lippen.
In drei Wochen bereiste ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wandelte aber auch abseits der touristischen Pfade. So besuchte ich die Hauptstadt des Kayan-Staates Hpa-an am Ufer des Thanlwin-Flusses. Hier verbrachte ich einen herrlichen Tag, der nur so besonders war, weil wir einen wunderbaren Guide hatten. Mr. Winn fuhr uns zu den Höhlentempeln und Klöstern der umliegenden Karstberge und animierte uns, den Mount Zwegabin zu besteigen. Am Ende eines wunderbaren Tages schlürften wir echtes burmesisches Bier an einem See bei einem traumhaften Sonnenuntergang.
Myanmar ist so wunderbar, weil die Menschen so unglaublich freundlich und hilfsbereit sind. Weil Du selbst schnell bereit bist, Deinen Standard und Komfort abzulegen, um in eine ganz andere Welt einzutauchen. Myanmar fasziniert, begeistert, verstört aber auch. Denn hier leben viele verschiedene Stämme und Völker zusammen. Ein Land sucht sich und seinen Weg für die Zukunft. Denke ich an Myanmar, möchte ich sofort zurück, denn hier habe ich mich wohl gefühlt und das Bedürfnis, noch viel mehr entdecken zu wollen. Es gab keinen Tag, der mich nicht begeisterte und sprachlos machte. Vielleicht lag es daran, dass ich noch nie in Asien war, aber gleichzeitig ist Myanmar doch ganz anders. Sei offen, lass Dich auf das Abenteuer ein und trau Dich das Land abseits der Touristenpfade zu entdecken. Du wirst es nicht bereuen.
Carolin – Breathing Travel
Ganze 4 Wochen durfte ich in Myanmar Anfang des Jahres verbringen und trotzdem jagte ein Highlight ständig das Nächste. Absolut unschlagbar war der Sonnenaufgang über dem Tempelfeld von Bagan. Hier sollte man sich unbedingt ein schönes Plätzchen auf einem der Tempel suchen und einfach die atemberaubende Atmosphäre genießen, während die Heißluftballone langsam über dem Feld emporsteigen. Der morgendliche Nebel zwischen den tausenden Tempeln und Pagoden gibt der Stimmung zusätzlich etwas Geheimnisvolles und Besonderes hier zu sein. Auch der Sonnenuntergang von einem der kleineren, weniger bekannten Tempel ist einfach einzigartig.
Fasziniert hat mich auch meine Bootsreise von Mawlamyine nach Hpa An. Die unberührte Landschaft, kleine Dörfer, überall glitzernde Pagoden auf den Hügeln; hier existieren keine modernen Gebäude, die Menschen sind wenig bis gar nicht vom Westen beeinflusst und so offen und freundlich, dass es manchmal schon fast komisch ist, wenn sie dich in ein Gespräch verwickeln und von ihrer Familie und ihrem Leben erzählen, und dass so ganz ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Besonders schön in Hpa An war der Besuch der Sadan Caves. Über eine holprige, unbefestigte Straße ging es mit einem alten Roller vorbei an Feldern, alleinstehenden Holzhäusern und Ochsen. Sobald die Kinder den Roller sahen riefen sie ein freundliches „Mingalaba“ (Hallo!) und winkten uns oft hinterher.
Die Höhle selber war ebenso spektakulär wie die Bootsfahrt am anderen Ende, die einen durch Reisfelder zurück zum Eingang bringt. Hier begegnete ich einer Familie aus Yangon, die einen Ausflug nach Hpa An machte. Sie wollten unbedingt Fotos zusammen machen, und wir sprachen noch einige Zeit auf dem Rückweg mit Ihnen. Auch meine Begegnung mit einem Mädchen an der Shwedagon Pagoda in Yangon war ähnlich herzlich. Sie erzählte mir von ihrer Schule, ihrer Familie und wollte unbedingt mit mir Englisch sprechen üben, und so begleitete sie mich einmal komplett um die Pagode herum und fragte auch häufig nach meinem Leben in Deutschland. So viel Offenheit sind wir häufig gar nicht gewöhnt, und es macht uns vielleicht zuerst auch Angst, bis es einen so fasziniert und auch bestärkt, ähnlich offen mit den Leuten zu sprechen und ebenso von sich zu erzählen. Die Menschen in Myanmar sind unglaublich wissbegierig, und oftmals war ich überrascht, wie viele junge Menschen sogar gutes Englisch sprachen.
Theresa – Travel Woman
Ein Monat besuchte ich am Ende der Hauptsaison 2015 Myanmar/Burma. Wenn ich daran zurückdenke, weiß ich genau: Beim nächsten Besuch werde ich eine Sache anders machen. Beim nächsten Mal werde ich statt Sonnencreme viel mehr Thanaka tragen!
Thanaka ist die Besonderheit der Bevölkerung Myanmars/Burmas, die sofort ins Auge sticht. Es ist ein kunstvoll, vor allem von Frauen, Mädchen und Kindern täglich aufgetragenes „Make-up“. Das Tragen von Thanaka ist dabei keine kurze Modeerscheinung, sondern eine länger als 2000 Jahre alte Tradition. Von Jung bis Alt, quer durch alle Bevölkerungsschichten und Ethnien (natürlich gibt es immer Ausnahmen) wird Thanaka getragen – die Gesichter Myanmars/Burmas werden dadurch zu dem so typischen und einzigartigen „Gesicht Myanmars/Burmas“.
Thanaka wird aus der zerriebenen Baumrinde des Limonia acidissima hergestellt und mit Wasser vermengt zu einer Paste verarbeitet. Es ist 100% natürlich (sofern selbst hergestellt) und multifunktionell. Es ist ein Kosmetikum, schützt vor der UV-Strahlung, wirkt kühlend, verlangsamt die Hautalterung und gilt als Mittel gegen Akne. In einigen Teilen Myanmars/Burmas wird Thanaka sogar gegen Schnupfen und Husten angewandt.
Bei meinem einmonatigen Myanmar/Burma Besuchs trug ich Thanaka nur ein einziges Mal. Eine Kunsthändlerin, mit der ich beim Herumspazieren und Besichtigen von Mandalay ins Plaudern kam, malte mir zwei wunderschöne Blätter auf die Wangen. Überraschenderweise fühlte ich mich, nur durch das simple Tragen von zwei Blättern auf den Wangen mit den Menschen deutlicher verbunden.
Kleinigkeiten machen oft den Unterschied. Schon der Versuch in der Landessprache zu kommunizieren (Basiswörter erlernen ist ein To-Do, weitere Phrasen und Fragen zu lernen, ist empfehlenswert), ruft deutlich andere Reaktionen hervor, als wenn konsequent auf Englisch kommuniziert wird. Meinen Eindruck nach ist Thanaka eine dieser Kleinigkeiten!
Daher mein Tipp für euren ersten oder nächsten Myanmar/Burma-Besuch: Täglich Thanaka tragen!
Doreen – Isolde MaReisen
Myanmar ist ein Land, das berührt. Nicht nur wegen der einzigartigen Bauwerke, der Farbenpracht, den politischen Unruhen, dem allgegenwärtigen Glauben, sondern vor allem auch wegen den Menschen. Myanmar ist für mich das wahre Land des Lächelns, und nirgendwo anders auf der Welt habe ich so viele freundliche, aufrichtige Menschen getroffen. Dementsprechend schwer fällt es mir zu sagen, was mir auf meiner Rucksackreise durch Myanmar am besten gefallen hat.
Die Sonnenaufgänge über dem berühmten Pagodenfeld von Bagan sind ebenso atemberaubend schön wie die Shwedagon Pagode in Yangon, der Goldene Felsen von Kyaiktiyo, der Besuch der Riesen-Buddhas in Monywa oder eine idyllische Bootsfahrt über den Inle See. Ohne Zweifel kann Myanmar mit unzähligen bedeutenden Sehenswürdigkeiten aufwarten, doch der wahre Schatz des Landes sind seine Einheimischen. Besonders gerne erinnere ich mich an all die lustigen, unterhaltsamen Transporte quer durchs Land zurück, auf denen ich immer wieder mit Einheimischen in Gespräch kam. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch Myanmar zu reisen, ist bereits ein Abenteuer an sich.
Ich erkundete Myanmar per Fahrradrikschas, Tuk-Tuks, Pferdekutschen, Ochsenkarren, Langbooten, klapprige Fahrrädern und noch klapprigeren Bussen. Doch mein aufregendstes Transporterlebnis ereignete sich in Mandalay. In Myanmar wird jeder noch so kleinste Zentimeter Platz genutzt. Busse, Autos und Mini-Vans werden so lange mit Passanten vollgestopft, bis die Vehikel drohen auseinander zu platzen. Ist der Innenraum des Fahrzeuges voll besetzt, dann geht es halt aufs Dach. Und genau das passierte mir auf dem Weg von der U-Bein Bridge in Amarapura ins Stadtzentrum von Mandalay. Mit einem bestimmenden Fingerzeig delegierte mich der Busfahrer auf das Dach des klapprigen Vehikels. Und ehe ich überhaupt über die Situation nachdenken konnte, wurde mir bereits eine Räuberleiter angeboten und von oben zogen mich andere Passanten „der Holzklasse“ hinauf. Dort saß ich nun, dicht an dicht gekauert auf dem Dach eines Busses in Myanmar, neben mir Schulkinder, Mönche, Familien, die mich mit einem breiten Grinsen begrüßten und anerkennend nickten. Es war ein einmaliges Abenteuer auf dem Dach eines Minibusses durch Mandalay zu düsen, ständig damit beschäftigt den Kopf unter den vorbeiziehenden Stromkabeln und Bäumen einzuziehen und mich mit Händen und Füßen gegenüber den Einheimischen zu erklären.
Und genau dieser Moment ist für mich zu einem Sinnbild Myanmars geworden. Myanmar ist ein Land vor unserer Zeit. Luxus, Etikette, Komfort und Statussymbole spielen hier noch keine Rolle. Es gibt kein Starbucks, McDonalds oder Burger King. Die Menschen verschwenden keine Zeit damit zu grübeln, sie nehmen das Schicksal hin und machen das Beste daraus. Wer Myanmar bereist, sollte sich daran orientieren: Einfach mal den Kopf ausschalten, Luxusprobleme vergessen und die Dinge passieren lassen. Das ist der beste Weg, um das authentische, puristische Myanmar in all seiner Unkompliziertheit und Einfachheit genießen zu können.
Jens – Overlandtour
Viele Freunde stellten mir nach meiner Weltreise immer eine Frage „Wo war es am schönsten?“ und diese Frage kann ich heute noch nicht beantworten. Jedoch gab es ein paar Highlights wie die Anden in Bolivien, die große Mauer in China und die wundervollen Tempel von Bagan in Myanmar. Als ich dort ankam habe ich durch Zufall einen wunderbaren Einheimischen kennengelernt, den ich mit meinen Reisebegleitern als Fahrer engagieren konnte. Mit seinem Jeep gingen wird dann einige der über 4400 Pagoden, Tempeln, Köster zu besichtigen.
Während der Autofahrten und bei den Besichtigungen taute „Dan“ unser Fahrer auf und erzählte erstaunlicherweise vieles aus dem burmesischen Leben und kritisierte dabei sogar die Regierung. So etwas Offenes hatte ich nicht erwartet und war beeindruckt. Beeindruckt war ich jedoch auch jeden Abend vom Sonnenuntergang, als ich auf einen der vielen Tempeln von Bagan stand und dem Schauspiel beiwohnen durfte. Ich habe schon einige wundervolle Sonnenuntergänge in meinem Leben gesehen, jedoch denke ich oft an diese warmen Farben der Landschaft mit der untergehenden Sonne zurück. Bei meinem nächsten Besuch in Myanmar würde ich Bagan auf jeden Fall wieder besuchen und wahrscheinlich den Aufenthalt um ein zwei Tage verlängern.
Was gehört zu deinen schönsten Erlebnissen in Myanmar? Schreibe doch darüber einen kurzen Kommentar unter den Beitrag.
Hey René,
schöne Idee, mehrere Reisende zu interviewen. Das gibt mir einen interessanten Einblick, weil jeder es ja doch etwas anders erlebt.
Viele Grüße!
Stefanie
Hallo René, spannender Artikel über ein wunderschönes Land. Als ich im Oktober 2010 das erste Mal in Myanmar war, war ich wirklich schnell verliebt in dieses Land. Nach der Regenzeit ist das Land saftig grün und üppig bewachsene Hügel stehen im Kontrast zum tief blauen Himmel, dem roten Sand und den goldenen Pagoden. Ganz besonders gut hat es mir auf einer Pagode in den Hügeln von Sagaing (bei Mandalay) gefallen. Die Aussicht war so wunderschön, dass ich dort ewig hätte verbringen können. Keine Menschen waren zu sehen, die Sonne stand tief, die grünen Hügel lagen vor dem silber schimmernden Ayeyarwaddy und weiße Stupas und goldene Pagoden guckten aus den grünen Baumwipfeln hervor. Man konnte den Gong der Klöster hören, den Sprechgesang der Mönche und Vogelgezwitscher. Das war ein magischer Moment. So stelle ich mir das Paradies vor :-)
Hi Sarah, wenn ich die Augen schließe und mir dann vorstelle wo du warst, dann kann ich die wunderschöne Aussicht über die Hügel von Sagain fast hautnah miterleben. Irgendwo da oben in einer dieser Pagoden stand ich 2008 auch schon mal. :-) Vielleicht komme ich ja ab Ende Januar noch mal dazu, den Ort zu besuchen. Dann werde ich mich bestimmt wieder an deinen magischen Moment erinnern. lg René
Jetzt habe ich meine Frage an DICH doch glatt vergessen: Was war dein absolutes Highlight in Myanmar bis jetzt?
Das macht nichts – um so schöner finde ich es, dass du trotzdem fragst! :-)
Da gibt es so viele schöne Momente, dass ich eigentlich gar kein absolutes Highlight benennen könnte. Was mir als ähnlich „magischer Moment“ in Erinnerung bleibt, ist ein besonderer Aufenthalt innerhalb der Shwedagon Pagode von Yangon. Darüber habe ich bei Sandra von Follow the World vor kurzem einen kleinen Einblick gegeben. Schau mal in ihrem Blog vorbei und sage mir, wie du diesen magischen Moment findest. ;-) Lg René